Behandlungsschwerpunkte

Depression

Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Ca. 20% aller Menschen erkranken einmal in ihrem Leben daran. Die Symptome sind vielfältig und manchmal auch eng verwoben mit körperlichen Beschwerden. Zumeist entsteht die Depression aus einem Zusammenwirken von sozialen, psychischen und biologischen Faktoren, beispielsweise als Folge eines belastenden Lebensereignisses wie einer Trennung, einem Verlust oder einer länger andauernden Überlastungssituation.

In der klinisch-psychologischen Behandlung gilt es neben der Vermittlung von krankheitsspezifischen Informationen der Bestimmung von Faktoren, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung beitragen. Gemeinsam identifizieren wir Stressoren, aktivieren bestehende Ressourcen und verbessern individuelle Problemlösekompetenzen sowie soziale Kompetenzen. Natürlich gilt es auch, Warnsignale für neuerliche depressive Einbrüche frühzeitig zu erkennen und damit umgehen zu können.

Lang andauernde Belastungen im Arbeitsumfeld können zu Überforderung führen. In weiterer Folge entsteht emotionale wie körperliche Erschöpfung, welche Betroffene langfristig nicht mehr kompensieren können. Dabei spielen sowohl arbeitsbezogene Belastungen, zumeist in Verbindung mit Persönlichkeitseigenschaften wie Perfektionismus und hohem eigenem Leistungsanspruch, als auch private Belastungen (zB. zusätzliche Pflege von Angehörigen..) und gesellschaftliche Rahmenbedingungen (zB. Arbeitsmarktsituation) eine Rolle. Zudem können Konflikte mit Vorgesetzten oder Kollegen am Arbeitsplatz zusätzlich belasten. Körper und Psyche signalisieren beispielsweise durch psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Herzkreislauferkrankungen, dass die Kräfte am Ende sind.

In der klinisch-psychologischen Behandlung gilt es neben der Vermittlung von krankheitsspezifischen Informationen auch der Bestimmung von Faktoren, die zur Entstehung beitragen. Gemeinsam erlernen wir Bewältigungsstrategien sowie geeignete gesundheitsfördernde Verhaltensweisen.

burnout

Trauma

Auslöser für ein Trauma ist zumeist ein Ereignis, welches als extrem bedrohlich erlebt wurde und weder durch Flucht noch durch Kampf beendet werden konnte. Im Erleben eines solchen außergewöhnlich belastenden Ereignisses entstehen massive Gefühle von Hilf- und Machtlosigkeit, oft auch in Verbindung mit starker Angst. Betroffene erleben dabei entweder die Bedrohung der eigenen Unversehrtheit oder mussten diese bei einer anderen Person mitansehen. Darauffolgende körperliche und psychische Reaktionen können hierbei zunächst ganz normal sein. Wenn diese sich allerdings in den Wochen nach dem Ereignis verstärken, aufdrängende Erinnerungen (Bilder, Geräusche, Gerüche,..) und Vermeidungsverhalten hinzukommen, kann dies auf das Krankheitsbild einer posttraumatischen Belastungsstörung hindeuten.

In der klinisch-psychologischen Behandlung arbeiten wir zunächst stabilisierend und stärkend. Absolute Sicherheit in der Gegenwart ist notwendig um gemeinsam schrittweise wieder zu lernen, Kontrolle über Gedanken, Gefühle und körperliche Reaktionen zu erhalten. Erst dann können wir uns mit der Vergangenheit beschäftigen ohne von intensiven Erinnerungen überflutet zu werden und das Erlebte gemeinsam einer Verarbeitung zuführen.

Mit der Nachricht des Verlustes eines geliebten Menschen gehen zunächst vielfach tiefe Ungläubigkeit und ein Nicht-Wahr-Haben-Wollen einher. Erst allmählich dringen intensive Emotionen und ein damit verbundenes schmerzliches Bewusstsein des erlebten Verlusts ins Bewusstsein. Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Ängste, Zweifel, Schuldgefühle – viele Emotionen können mit der Trauer verbunden sein. Der Trauerprozess an sich ist dabei ein natürlicher Prozess. Manchmal scheint die Trauer jedoch „nicht enden zu wollen“, Gefühle von Traurigkeit, Leere und Sehnsucht scheinen kein Ende zu nehmen, jeder Tag ist ein Kampf mit der Einsamkeit. Ein Ausweg aus eigener Kraft scheint unmöglich, gut gemeinte Ratschläge helfen nicht über den übermächtigen Schmerz hinweg. Tiefe Trauer – Das eigene Leben steht scheinbar still.

In der klinisch-psychologischen Behandlung geht es vor allem um eine Begleitung des individuellen Trauerprozesses. Gemeinsam geben wir Emotionen und dem damit verbundenen tiefen Schmerz (vielleicht erstmals) ausreichend Raum und gehen
gemeinsam den Weg eines schrittweisen Annehmens der veränderten Realität. Dabei gilt es immer auch, dem Vergangenen einen angemessenen Platz in der Erinnerung zu geben.

Trauer

Ängste

Angst stellt grundsätzlich ein normales Gefühl dar, das jeder von uns kennt. Sie dient in einer potentiell gefährlichen Situation als eine Art Warn- und Schutzfunktion und kann hierbei überaus hilfreich und (über)lebenswichtig sein. Die Angst kann jedoch auch krankhaft werden. Dabei können generalisierte (also ständig diffus vorhandene) Ängste, Panik, Phobien (zB. Spinnen) sowie soziale Ängste unterschieden werden. Allen gemeinsam ist: wenn sie unverhältnismäßig stark und ohne reale Bedrohung auftreten, so führen sie in Verbindung mit teils massiven körperlichen Symptomen (zB. Herzklopfen, Beklemmungsgefühl, Schwindel…) zumeist zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und Alltagsbewältigung von Betroffenen. Die Angststörung stellt eine häufig auftretende psychische Erkrankung dar, oftmals ist sie auch Auslöser von weiteren psychischen Beschwerden wie Depressionen oder Suchtverhalten.

In der klinisch-psychologischen Behandlung erarbeiten wir zunächst gemeinsam Ihren persönlichen Angstkreislauf, identifizieren Stressoren und damit verbundene psychovegetative Symptome bevor wir direkt an der Angst ansetzen, körperliche Reaktionen lernen auszuhalten, Vermeidungsverhalten reduzieren und adaptive Verhaltensweisen für angstbesetzte Situationen erlernen.

Ein wesentliches Merkmal somatoformer Störungen (oder auch Somatisierungsstörung genannt) sind unklare körperliche Beschwerden. Unklar deshalb, weil sie zumeist auch aufgrund umfassender medizinischer Untersuchungen keiner körperlichen Ursache zugeordnet werden können. Häufig vertreten sind hierbei diffuse Schmerzzustände, Schwindel,  Verdauungsbeschwerden aber auch Herz- und Atembeschwerden. Über einen längeren Zeitraum bestehend führen sie zumeist zu erheblichem Leid, Sorgen sowie starker Beeinträchtigung im Alltag – Körper und Seele leiden!

Wenn starke und oftmals anhaltende Schmerzen den Alltag über einen länger andauernden Zeitraum prägen, so spricht man von chronischem Schmerz. Der Schmerz verliert dabei im Laufe der Zeit wichtige Leit- und Warnfunktionen und beeinflusst massiv das psychische und soziale Erleben und Verhalten von Betroffenen.

In der klinisch-psychologischen Behandlung erarbeiten wir zunächst gemeinsam ihr individuelles Krankheitsmodell und besprechen wichtiges Wissen rund um den richtigen Umgang mit körperlichen Beschwerden und Schmerz. Gemeinsam üben wir verschiedene Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren ein und erarbeiten einen hilfreicheren Umgang mit den eigenen körperlichen Beschwerden.

Somatoforme störungen und schmerz

akute krisen und belastende lebensereignisse

Akute Krisen und belastende Lebensereignisse kennen keine Uhrzeit, kein Datum und auch keinen „richtigen Zeitpunkt“. Sie brechen über den Menschen herein und das zumeist komplett ohne Vorwarnung. Sie erschüttern das eigene Weltbild zutiefst und lassen den Menschen wie gelähmt und handlungsunfähig zurück.

Als zertifizierte Notfallpsychologin begleite ich von der ersten Stunde an durch diese schwierige Zeit. Es finden hierbei vor allem stützende und stabilisierende Gespräche statt – auf Wunsch auch direkt vor Ort. Dabei gilt es, Sicherheit zu vermitteln, menschliche (eigene) Reaktionen zu normalisieren und die notwendigen nächsten Schritte gemeinsam zu planen und zu strukturieren. Oberstes Ziel stellt dabei letztlich immer eine Wiederermächtigung des betroffenen Menschen dar.

Jung sein war noch nie einfach!
Viele junge Menschen erleben Ausgrenzung, Mobbing oder Kränkungen in der Schule, leiden unter schulisch bedingten Ängsten oder Lernproblemen. Möglicherweise gibt es Spannungen unter Geschwistern oder auch mit den Eltern/Erziehungsberechtigen. Häufig finden sich in dieser Lebensphase auch Probleme in der Emotionsregulierung. Und all das vor dem Hintergrund, auch noch für sich entscheiden zu müssen, wohin der schulische/berufliche Weg einmal gehen soll.

Gerade in dieser stürmischen Phase gilt es Jugendliche aufzufangen und adäquat zu begleiten, ihnen eine konkrete Einordnung ihres Erlebens und Verhaltens zu ermöglichen und Mut zuzusprechen, den eigenen (richtigen) Weg auch all den Stürmen zum Trotz gehen zu können.

spezifische Jugendthemen

2021 Psychologie Natalie Mahl